Nachhaltigkeit eines Elektroautos | Audi Luxemburg
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Nachhaltigkeit eines Elektroautos – der Lebenszyklus des Audi Q4 e-tron

Nachhaltigkeit eines Elektroautos – der Lebenszyklus des Audi Q4 e-tron

Wer nachhaltig sein will, muss ganzheitlich denken. Deshalb fährt der Audi Q4 e-tron nicht nur lokal emissionsfrei, sondern soll den Kunden in Europa und den USA auch bilanziell CO₂-neutral¹ im Handel übergeben werden. Wir begleiten den Audi Q4 e-tron über seinen gesamten Lebensweg und zeigen, welche Maßnahmen das Unternehmen ergreift, um den vollelektrischen Audi möglichst nachhaltig zu gestalten.

Text: AUDI AG - Illustration: Fee Fischer Lesezeit: 6 min

¹Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und Recycling der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kunden, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.

Ein Schaubild zeigt in stilisierter Form die vier Lebenszyklusphasen des Audi Q4 e-tron.Ein Schaubild zeigt in stilisierter Form die vier Lebenszyklusphasen des Audi Q4 e-tron.

Audi hat den gesamten Lebenszyklus seiner Produkte im Blick. Am Beispiel des Audi Q4 e-tron lassen sich hierbei vier Phasen unterscheiden:

1. Lieferkette, 2. Fahrzeugproduktion, 3. Nutzungsphase, 4. Verwertung


Schon zu Beginn des Lebenszyklus legt Audi Wert auf Nachhaltigkeit. Aus diesem Grund setzt das Unternehmen bereits in den Lieferketten und der Produktion mit verschiedenen Maßnahmen an. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von regenerativem Strom im Produktionswerk Zwickau. Dort wird ein Teil des benötigten Stroms in einem eigenen Blockheizkraftwerk produziert, das mit Erdgas betrieben wird. Allerdings stammt der gesamte zusätzliche Fremdbezug zu 100 Prozent aus Naturstrom.

Sämtliche CO₂-Emissionen, die sich trotz der bereits heute umgesetzten Maßnahmen in der Lieferkette und in der Produktion des Audi Q4 e-tron nicht vermeiden lassen, werden über Klimaschutzprojekte kompensiert, bevor das Fahrzeug im europäischen und US-amerikanischen Handel an die Kunden übergeben wird. Ab diesem Zeitpunkt beginnt eine weitere zentrale Phase im Lebenszyklus: die Nutzung des Fahrzeugs. Als reines Elektroauto verursacht der Audi Q4 e-tron beim Fahren lokal keine CO₂-Emissionen. Darüber hinaus kann der Kunde durch konsequentes Laden mit Grünstrom maßgeblich zu einer signifikant besseren CO₂-Bilanz seines Fahrzeugs in der Nutzungsphase gegenüber dem durchschnittlichen Strommix beitragen. Denn dieser setzt sich neben Strom aus erneuerbarer Erzeugung auch aus Strom zusammen, der aus nicht erneuerbaren Energien erzeugt wird. Hierzu bieten Audi und Volkswagen Händler über den Stromanbieter Elli (in Deutschland) oder andere Anbieter (in anderen Regionen) Grünstromverträge an.

Erreicht die Nutzungsdauer des Audi Q4 e-tron schließlich ihr Ende, ist damit keineswegs auch der Schlusspunkt der Nachhaltigkeitsbemühungen erreicht. Insbesondere für die Batterie lässt sich in vielen Fällen noch eine zweite sinnvolle Einsatzmöglichkeit finden.

Lieferkette

Audi legt großen Wert auf ein umfassendes Monitoring der vorgelagerten Wertschöpfungskette. Dabei liegt das Augenmerk auf den Kriterien CO₂, sorgsamer Umgang mit Ressourcen und soziale Verantwortung. Dafür setzt der Einkauf unterschiedliche Maßnahmen ein. Ein Beispiel ist das Sustainability-Rating (S-Rating), ein weiteres das Audi CO₂-Programm in der Lieferkette. Beim S-Rating (weitere Informationen unter: www.s-rating.audi) handelt es sich um ein verbindliches Vergabekriterium, um Lieferanten in den Bereichen Soziales, Umwelt und Compliance zu bewerten. Audi arbeitet ausschließlich mit Partnern zusammen, die nachweisen können, ob und auf welche Weise sie die Werte des Unternehmens teilen.

Die Produktion leistungsstarker Batterien erfordert große Mengen Energie. Bei der Produktion von Elektrofahrzeugen entfällt fast die Hälfte der benötigten Gesamtenergie (circa 46 Prozent) aus diesem Grund auf die Lieferkette. Die Energieerzeugung für die Nutzungsphase ist ähnlich groß. Mit der konsequenten Elektrifizierung der Modellpalette fällt durch den CO₂-Rucksack der Batterie auch ein erheblicher Anteil der CO₂-Emissionen in der Lieferkette an. Als Konsequenz werden 2025 im Flottendurchschnitt bei Audi rund 25 Prozent der Gesamtemissionen des Lebenszyklus eines Fahrzeugs in der Lieferkette entstehen. Um dem entgegenzuwirken, hat das Unternehmen bereits 2018 ein „Audi CO₂-Programm in der Lieferkette“ ins Leben gerufen, in dem gemeinsam mit Lieferanten Maßnahmen für die CO₂-Reduktion identifiziert werden. So wird für die energieintensive Herstellung der Batteriezellen des Fahrzeugs – vertraglich von den Lieferanten zugesichert – ausschließlich zertifizierter Grünstrom eingesetzt.

Mit Symbolen für Rohstoffe und einem Lkw wird das Thema Lieferkette grafisch dargestellt.Mit Symbolen für Rohstoffe und einem Lkw wird das Thema Lieferkette grafisch dargestellt.

Besondere Verdienste hat sich Audi auch bei der Verwendung und Verarbeitung des Werkstoffs Aluminium erworben, der im Grundsatz eher als energieintensiv gilt, also mit einem hohen CO₂-Ausstoß verbunden wird. Die AUDI AG ist als erster Automobilhersteller mit dem „Chain of Custody“-Zertifikat der Aluminium Stewardship Initiative (ASI, weitere Informationen unter: aluminium-stewardship.org) ausgezeichnet worden. Es bescheinigt, dass Audi die Materialflusskette für möglichst nachhaltig hergestelltes Aluminium gemäß ASI-Standard einhält.

Zudem kommen als Beitrag zur Ressourcenschonung bei immer mehr Bauteilen sogenannte Rezyklate zum Einsatz. Das sind aufbereitete Stoffe, die einem Recyclingprozess entstammen. Auch im Audi Q4 e-tron stecken bis zu 27 Bauteile mit Rezyklat-Anteil. Beim Exterieur handelt es sich um Komponenten wie den Montageträger – ein Bauteil, das besonders hohe Anforderungen hinsichtlich mechanischer Eigenschaften erfüllen muss. Im Interieur werden Rezyklate in Dämmungs- und Dämpfungsmaterialien eingesetzt. Darüber hinaus enthalten viele sichtbare Oberflächen wiederverwertete Materialien. Dazu gehören der Bodenbelag und Teile der Gepäckraumauskleidung. Der Stoff Puls, der mit Kunstleder kombiniert wird, enthält anteilig Rezyklate. Für eine Sitzgarnitur aus diesem Stoff werden Flaschen in einem aufwendigen Verfahren zu Garn verarbeitet – das Endresultat ist ein Material, das optisch und haptisch gleiche Qualitätsstandards wie ein klassischer Textilbezug erreicht.

Fahrzeugproduktion

Die Fertigung des Audi Q4 e-tron erfolgt im Werk in Zwickau bilanziell CO₂-neutral¹. So wird der Standort zu einem Teil durch die VW Kraftwerk GmbH mit Volkswagen Naturstrom beliefert, einem regenerativ erzeugten Strom, dessen Herstellung und Herkunft TÜV-zertifiziert ist. Der Strom stammt überwiegend aus Wasserkraftwerken, aber auch Wind- und Solarparks in Deutschland oder unmittelbar benachbarten Ländern. Den anderen Teil produziert Zwickau in einem eigenen Blockheizkraftwerk, welches mit Erdgas betrieben wird. Die CO₂-Emissionen aus dem Blockheizkraftwerk und die Nutzung von Erdgas in den weiteren Fertigungsprozessen werden mithilfe von Klimaschutzzertifikaten aus internationalen Projekten kompensiert, die nach besonders hochwertigen Standards wie dem „Gold Standard“ oder dem „Verified Carbon Standard“ zertifiziert sind.
In Zwickau entstanden moderne Werkshallen nach der neuesten Energieeinsparverordnung, die technisch in der Lage sind, den Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauch entsprechend dem Bedarf automatisch zu regulieren. Auch die Nutzung von Erdgas – einem der großen Verbraucher in der Fertigung – konnte durch technische Maßnahmen, zum Beispiel in der Lackiererei, gesenkt werden.

¹Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und Recycling der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kunden, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.

Diese Schaubild zeigt mit Symbolen die Übergabe des Fahrzeugs aus der Fabrik an einen Kunden.Diese Schaubild zeigt mit Symbolen die Übergabe des Fahrzeugs aus der Fabrik an einen Kunden.
 

Die Übergabe an den Kunden im Handel (EU/USA)

Um die Wirksamkeit von Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung und das gesamte Treibhauspotenzial des Audi Q4 e-tron ersichtlich zu machen, greift Audi auf ein sogenanntes Life Cycle Assessment (LCA) – häufig auch Ökobilanzierung genannt – zurück. Dessen Ergebnisse werden durch einen unabhängigen Gutachter geprüft und validiert. Basierend auf dieser Analyse lassen sich CO₂-Reduktionsmaßnahmen und Optimierungspotenziale entlang des gesamten Lebenszyklus identifizieren und bewerten. Die bereits beschriebenen Maßnahmen in der Produktion und bei dem Zelllieferanten führen dabei zu einer Senkung des CO₂-Fußabdrucks des Audi Q4 e-tron in der Lieferkette und der Fahrzeugproduktion. Zum aktuellen Zeitpunkt unvermeidliche CO₂-Emissionen, die trotz der bereits umgesetzten Reduktionsmaßnahmen entstehen, werden bis zur Übergabe des Fahrzeugs vom Händler an den Kunden zudem über Klimaschutzprojekte kompensiert. Diese Kompensationen werden nach internationalen Standards wie „Verified Carbon Standard“ (VCS) sowie „Climate, Community and Biodiversity Standard“ (CCB) oder „Gold Standard“ zertifiziert. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass der Kunde im Moment der Schlüsselübergabe beim Händler ein bilanziell CO₂-neutral¹ hergestelltes/produziertes Fahrzeug erhält.

¹Unter bilanzieller CO₂-Neutralität versteht Audi einen Zustand, bei dem nach Ausschöpfung anderer in Betracht kommender Reduktionsmaßnahmen in Bezug auf verursachte CO₂-Emissionen durch die Produkte oder Tätigkeiten von Audi weiterhin vorhandene und/oder im Rahmen der Lieferkette, Herstellung und Recycling der Audi Fahrzeuge aktuell nicht vermeidbare CO₂-Emissionen durch freiwillige und weltweit durchgeführte Kompensationsprojekte zumindest mengenmäßig ausgeglichen werden. Während der Nutzungsphase eines Fahrzeugs, das bedeutet ab Übergabe eines Fahrzeugs an Kunden, anfallende CO₂-Emissionen werden hierbei nicht berücksichtigt.
 

Nutzungsphase

Wenn der Audi Q4 e-tron seinen Weg zum Kunden gefunden hat, bietet er nicht nur ein faszinierendes Fahrerlebnis, sondern eröffnet die Chance für eine nahezu emissionsfreie Nutzung des Fahrzeugs. Voraussetzung ist allerdings: Die Batterie wird konsequent mit regenerativ erzeugtem Strom geladen, denn Elektromobilität ist nur so grün wie ihr Strom. Da rund 50 Prozent der Ladevorgänge zu Hause stattfinden, bietet beispielsweise in Deutschland das Volkswagen Tochterunternehmen Elli dem umweltbewussten Besitzer eines Audi Q4 e-tron eine passende Lösung. Elli liefert Volkswagen Naturstrom, der aus 100 Prozent erneuerbaren Energien stammt.

Damit auch auf Reisen konsequent regenerativ erzeugter Strom in den Audi Q4 e-tron geladen werden kann, sorgt Audi im Rahmen des Joint Ventures IONITY auch bei diesem Anwendungsfall für ein entsprechendes Angebot. Im Partnerverbund entsteht über IONITY ein Schnellladenetzwerk an Fernstraßen und Autobahnen in 25 europäischen Ländern. Entlang dieser Hauptverkehrsadern stehen in naher Zukunft 400 (zurzeit über 340) ultraschnelle Ladeparks zur Verfügung, die ebenfalls zu 100 Prozent regenerativen Strom anbieten.


Eine Infografik zeigt die Lademöglichkeiten aus regenerativen Stromquellen.Eine Infografik zeigt die Lademöglichkeiten aus regenerativen Stromquellen.

Verwertung

Wenn der Audi Q4 e-tron das Ende seiner Nutzungsphase erreicht hat, sind seine Batteriezellen keineswegs unbrauchbar, sondern können noch einen hohen Anteil ihrer ursprünglichen Leistungsfähigkeit aufweisen. Deshalb lassen sich die Batteriezellen des Audi Q4 e-tron auch nach der Demontage des Fahrzeugs weiterhin für den Zweck nutzen, für den sie gebaut wurden – zur Speicherung von Strom. So stellt Audi – zum Beispiel in Kooperation mit dem Energiekonzern EnBW – stationäre Batteriespeicher zur Verfügung, bei denen gebrauchte Elektroauto-Batterien als sogenannte „Second-Life-Batterien“ zum Einsatz kommen. Sie können beispielweise als Zwischenspeicher genutzt werden, um Windräder und Photovoltaik-Anlagen künftig bei temporär überschüssiger Stromproduktion nicht mehr vom Netz nehmen zu müssen. Zudem können Second-Life-Batteriespeicher unabhängig von den lokalen Stromnetzkapazitäten, zum Beispiel für Events, die benötigte Energie für eine Schnellladeinfrastruktur bereitstellen.

In dieser Illustration wird der Recyclingprozess von Batterien anschaulich gemacht.In dieser Illustration wird der Recyclingprozess von Batterien anschaulich gemacht.

Erst wenn die Batterien auch diese Aufgabe nicht mehr erfüllen können, werden sie nach modernen Recyclingkonzepten in ihre einzelnen Rohstoffe zerlegt, um anschließend wieder in neuen Batterien zum Einsatz zu kommen. Zu diesem Zweck dient unter anderem die Recycling-Pilotanlage für Lithium-Ionen-Batterien in Salzgitter. Mit den aktuellen Recyclingverfahren wird dort eine Wiederverwertungsquote von etwa 70 Prozent der enthaltenen Rohstoffe Kobalt, Lithium, Nickel, Aluminium, Mangan und Grafit erzielt. Längerfristig soll sogar eine Quote von 97 Prozent möglich werden.